Bildgesteuerte Gelenkschmerztherapie
Bei der Radiosynoviorthese handelt es sich um eine Therapie, die vor allem gegen die quälenden Schmerzen bei Polyarthritis eingesetzt werden kann. 3 Prozent aller Deutschen leiden unter dieser Art von Gelenkentzündung.
Bei der Radiosynoviorthese wird die Innenhaut des erkrankten Gelenks mit Strahlen verödet. Die Methode kann in vielen Fällen die Wirkung von Medikamenten ergänzen, diese jedoch nicht ersetzen.
Anwendungsgebiete
- Rheumatoide Erkrankungen: Polyarthritis, Morbus Bechterew, Arthritis bei Schuppenflechte
- Verschiedene Arthrosen
- Haemarthros bei Haemophilie
Vorteile
Die Erfolgsquote ist hoch. Sie beträgt 80 Prozent bei Polyarthritis. Viele Patienten berichten von einem besserem Lebensgefühl und weniger Schmerzen. Bei aktivierter Kniegelenksarthrose und gleichzeitiger Fehlstellung des Beines ist die Erfolgsquote allerdings geringer.
Der Eingriff ist minimal: Mit einer Spritze wird die radioaktive Substanz in das Gelenk injiziert.
Bei nicht ausreichender Wirksamkeit kann die Therapie wiederholt werden.
Die Strahlenbelastung ist gering und ausschließlich auf das behandelte Gelenk begrenzt.
Die betroffenen Gelenke müssen nicht immer wieder punktiert werden. Jede Spritze birgt zumindest ein kleines Infektionsrisiko.
Wie wird die Untersuchung durchgeführt?
In das entzündete Gelenk wird ein radioaktives Isotop eines ausgewählten Elements gespritzt. Radioisotope sind Atome, deren Kerne nicht stabil sind. Die Kerne zerfallen und geben dabei radioaktive Strahlung ab.
Die kurze Halbwertzeit der verwendeten Isotope gewährleistet, dass nach kurzer Zeit keine aktiv strahlenden Substanzen mehr im Körper nachweisbar sind. Die maximale Reichweite der Strahlung beträgt nur wenige Millimeter. So erreichen die Strahlen fast ausschließlich die kranke Gelenkschleimhaut.
Was ist zu beachten?
Es kann eine vorübergehende Schwellung und Überwärmung des behandelten Gelenkes auftreten.
Vereinzelt wird von lokalen Strahlennekrosen berichtet. Dabei stirbt auch gesundes Gewebe ab, weil geringe Mengen der radioaktiven Flüssigkeit durch den Einstichkanal zurückfließen.
Für Stillende und Schwangere ist die Behandlung mit radioaktiver Strahlung ausgeschlossen.